Wie du lernst, wirklich im Moment zu sein
Kennst du das Gefühl, dass dein Körper zwar hier ist, aber dein Geist irgendwo anders? Du stehst unter der Dusche, planst gedanklich schon den nächsten Tag. Du isst, ohne wirklich zu schmecken. Du hörst jemandem zu, aber eigentlich bist du innerlich woanders.
Wir alle erleben das – und doch ist es genau das, was uns daran hindert, wirklich gelassen zu sein.
Warum fällt es so schwer, wirklich im Moment zu sein?
Unser Geist liebt es, sich mit allem zu beschäftigen – nur nicht immer mit dem, was gerade ist. Wir hängen an Dingen fest, die wir nicht mehr ändern können, oder wir machen uns Sorgen über das, was vielleicht niemals eintreffen wird.
Doch genau das ist das Problem: Energie folgt der Aufmerksamkeit. Wenn wir immer nur in Gedanken an Vergangenes oder Zukünftiges verstrickt sind, entgeht uns das, was wirklich zählt – der gegenwärtige Moment.
Woran erkennst du, dass du nicht präsent bist?
Es gibt einige typische Anzeichen dafür, dass du nicht wirklich im Hier und Jetzt bist:
- Du beschwerst dich oft oder bemerkst, dass du innerlich Widerstand gegen den Moment leistest.
- Du bist gedanklich abwesend, während du mit anderen Menschen sprichst.
- Du fühlst dich häufig gestresst oder überfordert, ohne genau zu wissen, warum.
- Du verlierst dich in Tagträumen oder Sorgen, statt wirklich wahrzunehmen, was gerade passiert.
- Du handelst oft automatisch, ohne bewusst zu entscheiden, was du tust.
Drei kleine Übungen für mehr Präsenz
Gelassenheit beginnt mit Bewusstsein. Sobald du merkst, dass du gedanklich abschweifst, kannst du mit diesen einfachen Übungen wieder im Moment ankommen:
- Der Körperscan Schließe kurz die Augen und richte deine Aufmerksamkeit auf deinen Körper. Wie fühlen sich deine Füße auf dem Boden an? Wie ist deine Haltung? Gibt es irgendwo Spannung? Spüre einfach nach – das bringt dich sofort ins Jetzt.
- Den Atem zählen Atme bewusst ein und aus und zähle dabei deine Atemzüge. Zum Beispiel: Einatmen – 1, Ausatmen – 2, bis du bei 10 angekommen bist. Falls du zwischendurch gedanklich abschweifst, fängst du einfach von vorne an.
- STOPP-Methode Wenn du merkst, dass du in einem Gedankenstrudel feststeckst, halte inne und sage innerlich: STOPP. Atme tief durch und frage dich: Ist das, worüber ich nachdenke, gerade wirklich wichtig? Hilft es mir, das zu lösen?Falls nicht – lass es los.
Wie Klarheit mein Leben verändert hat
Es gibt Momente, in denen ich merke, dass alles zäh wird – dass ich mich in einem Gedanken oder einer Idee festgebissen habe. Früher hätte ich weitergemacht, hätte versucht, mit dem Kopf durch die Wand zu gehen.
Heute mache ich es anders. Ich lasse los und beobachte, was passiert. Statt mich zu verkrampfen, trete ich bewusst einen Schritt zurück.
Mir hilft dabei besonders die Natur. Wenn mein Kopf voll ist, gehe ich zum Strand, setze mich hin und schaue einfach nur aufs Meer. Hier auf Korfu gibt es die Dracheninsel – sie liegt in der Ferne, still und unerschütterlich. Ich blicke dorthin und lasse mich daran erinnern: Das Leben bewegt sich, genauso wie das Wasser. Aber wenn ich still werde, entsteht in mir Klarheit.
Oft löst sich danach alles fast von selbst. Die richtige Entscheidung zeigt sich. Der nächste Schritt wird klar. Und das fühlt sich an wie echte Gelassenheit.
Klarheit beginnt mit Bewusstsein
Der erste Schritt zu mehr Klarheit ist die Erkenntnis, dass du nicht deine Gedanken bist – du bist der, der denkt.
Unser Geist produziert unaufhörlich Gedanken, doch wir müssen nicht jedem einzelnen glauben oder ihm folgen. Sobald du das erkennst, hast du eine Wahl: Du kannst Gedanken beobachten, statt ihnen hinterherzulaufen.
Es ist ein Weg – aber einer, der dich immer wieder zurück zu mehr Ruhe, Gelassenheit und Klarheit bringt.